KliKk Aktiv – Gemeinde

Zukunftswerkstatt Niederkirchen am 19. August 2019

Stellwände aufbauen, Tische stellen, Notizzettel und Stifte bereitlegen, Getränke kalt und Häppchen warm. Die Zukunft muss organisiert sein, sonst wird das nix. Über 50 Personen waren der Einladung der Gemeindevertretung gefolgt um Ihre Ideen aktiv in die Gestaltung unserer Zukunft für Niederkirchen einzubringen.

Zunächst erfolgte die Begrüßung der Teilnehmer durch Ortsbürgermeister Wolfgang Pfleger, der das Engagement und den großen Zuspruch für die Veranstaltung lobte. Klimaschutzmanagerin der Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg, Frau Bianca Gass, erläuterte die Klimaschutz-Aktivitäten auf Verbandsgemeinde-Ebene und die damit verbundenen Angebote an die Bürgerinnen und Bürger. Zuletzt begrüßte Lisa Rothe, Projektleiterin im Projekt KlikK aktiv und Mitarbeiterin der Energieagentur Rheinland-Pfalz die Anwesenden. Im Anschluss daran stellte sie den Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Niederkirchen das Projekt KlikK aktiv mit seiner Verknüpfung von Ehrenamt und Klimaschutz sowie den Ablauf der Zukunftswerkstatt vor.

Im ersten Schritt sollten die TeilnehmerInnen ihre Vision von einer nachhaltigen Zukunft in Niederkirchen beschreiben. Dazu wurden den Teilnehmern Karten ausgehändigt, auf die sie ihre Vision von einem Leben in Niederkirchen im Jahr 2030 beschreiben sollten. Auch Chancen und Herausforderungen vor Ort konnten festgehalten werden.

Themenschwerpunkte an diesem Abend: Mobilität, Erneuerbare Energien, Biodiversität, Klimaschutz im Alltag und Lokaler Tourismus. Aufgeteilt an den 5 Thementischen wurde rege diskutiert und notiert was getan werden sollte um unsere Heimatgemeinde voranzubringen. Schnell wurde klar – es muss was passieren. Und viele waren überrascht wie weitläufig das Themenfeld Klimaschutz doch ist. Photovoltaik, Gestaltung von Grünflächen, Wanderwege, öffentlicher Nahverkehr, Natur und Umweltschutz, Ortsverschönerung, lokale Anbieter und und und. Eine Fülle von Anregungen wurde gesammelt, die es jetzt gilt auszuwerten und nach und nach zur Umsetzung zubringen. Zum Abschluss wurde das Erarbeitete von den einzelnen Gruppen der versammelten Mannschaft vorgestellt. Auch wenn die Niederkircher Jugend den Handlungsbedarf noch nicht erkannt hat, wurde diese Veranstaltung durch die Anwesenden durchweg positiv bewertet.

 

 

 

 

 

 

 

 

Ergebnissprotokoll

Die Themen CO2-neutrale und attraktive Gemeinde, Verbesserung des ÖPNV, Müllvermeidung, Biodiversität und der Zugang Fördermittel kristallisierten sich als Schwerpunkte heraus. Auch die Verstetigung des Klimaschutzes in der Verwaltung, eine Reduktion der Zimmertemperaturen, eine Baumpflanzaktion (ein Baum pro Einwohner) sowie die Bewusstseinsbildung für den Wasserverbrauch wurden hervorgehoben.

Im Anschluss an die Entwicklung der Vision begann die Arbeit an den Thementischen Mobilität, Klimaschutz im Alltag, Lokaler Tourismus, Biodiversität sowie Erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Die Teilnehmer teilten sich hierzu an die Thementische auf und hatten die Möglichkeit, nach ca. 30 Minuten den Thementisch zu wechseln, um sich bei zwei Schwerpunktthemen einbringen zu können.

 

Am Thementisch Mobilität wurden folgende Punkte diskutiert:

  • E-Auto:
  • Ladestationen nicht vorhanden
  • Wallbox ggf. am Parkplatz in NK, über RFID oder EC-Kartenleser
  • Nutzen für Bürgerinnen und Bürger, z.B. Tanken im Ort
  • E-Mobilitätstag mit weiteren Themen wie PV (Eigenstrom und Speicher), E-Bikes, Roller etc.
  • Öffentlicher Nahverkehr, B.Busse
  • Schlechte Erreichbarkeit Kusel / Kibo à Rockenhausen
  • VRN, Bürgerbus?
  • Alte Welt-Thema
  • Kreimbach nach Rockenhausen
  • Anschlüsse an z.B. Flughafen: ÖPNV nur nach KL, nicht Kibo / Kusel
  • Imsweiler Bahnhof, z.B. zu Stoßzeiten, Kinder gehen nach Lauterecken zur Schule, attraktiver machen, Wunsch, dass Bürgermeister aktiv wird
  • Straße Talstraße im Herbst: Bürgersteige – Probleme Rollator, Rollstuhlfahrer; ÖPNV: Bushaltestelle barrierefrei, ggf. PV auf Dach?
  • E-Bike Vermietung in NK
  • Mitfahrbank: Suche nach geeigneten Plätzen
  • Radwegeausbau (durch den Ort gut fahrbar); Radwegkarte z.B. in Form von Informationstafel, Übernachtungsmöglichkeiten

Fragestellungen: Wie kann man Informationen erhalten, Kommunikation: Förderung (z.B. E- Busse), Attraktivität Bahnangebot, z.B. Rheinland-Pfalz-Ticket, Workshop PV-Speicher- Langlebigkeit-Kosten gewünscht.

 

Am Thementisch Klimaschutz im Alltag wurden folgende Themen konkretisiert:

  • Umweltbildung (Klimakochen an Kitas, Energiewerkstatt Grundschule) (Aktionstage über Lisa Rothe möglich)
  • Fahrgemeinschaften, Mitfahrbänke
  • Speiseplan für die Woche – Einkäufe planen und somit Wege sparen
  • Abend-Markt (Feierabend-Markt mit regionalen Produkten), Biokiste
  • Sensibilität für PV / Solarthermie (Nachbarschaftliche Beratung, z.B. Besichtigung PV- Anlage)
  • Chemie-Keule beim Putzen meiden (Desinfektionsmittel )
  • Energiespitzen vermeiden: gibt es noch Energiespitzen?
  • Regenwassernutzung für Garten / Toilette und ggf. Waschmaschine, Waschmaschine voll auslasten
  • Sensibilität für Energieverbrauch (Rechnungen prüfen)
  • Stromfresser ausschalten bzw. tauschen, Standby-Geräte ausschalten, Kühlschrank bzw. Gefriertruhe rechtzeitig abtauen (Aktion Ältester Stromfresser gesucht – Info durch Lisa Rothe)
  • Wärme: richtig heizen und lüften
  • Ecosia als Suchmaschine, statt Google
  • Saisonaler, regionaler und lokaler Einkauf, Fleischkonsum überdenken
  • Streuobstwiesen: Keltern, Pressen
  • Pflege öffentlicher Raum
  • Müllvermeidung: Plastikbecker,     Plastiktüten     vermeiden,     auf     Lebensmittel- verpackungen achten und ggf. eigene Behälter mitbringen, Müll trennen
  • Einkauf und Konsum überdenken: was braucht man wirklich, Materialien
  • App „Code-Check“ für bewussten Kauf von Produkten
  • Kleiderbörse

 

Am Thementisch Lokaler Tourismus sind diese Ideen entstanden:

  • Ruhe und Dunkelheit (Hinweis: Sternenpark Pfälzerwald – Kontakt über Lisa Rothe möglich!)
  • Themenwanderwege: Baum des Jahres / Vogel / Strauch / Wasserweg – Pflege der Wanderwege, Sportwegenetz (Wandern und Radfahren), Energieverbrauch / Ökowanderweg
  • Pfälzer Höhenweg, Kräuterwanderweg, Trimmpfad, Barfußwanderweg, Familien- spazierweg (Kinderwagen- und Rollstuhlgerecht), Kneippbecken
  • Verpflegungsstation aufbauen
  • Halfpipe für Jugendliche errichten
  • Waldbesitzer: Wege freihalten
  • Patenschaften für Wanderwege
  • Dorffeste für Alle, Gewinn für die Gemeinschaft
  • Lokaler Tourismus
  • FeWo und Pensionen

 

Am Thementisch Biodiversität gab es die hier aufgeführten Themenvorschläge:

  • Infotag für Permakultur (Nutzgarten, Landwirtschaft, Wald) (Permakultur-Projekt in Ebertsheim – Kontakt über Lisa Rothe möglich!)
  • Statt Neuversiegelung Ortskernsanierung, Entsiegelung von Flächen, Renaturierung von Flächen und alter Müllkippen
  • Hochwasserschutz
  • Neue Nutzpflanzen (z.B. Heilkräuteranbau), Programme und Beratung
  • Patenschaften und Aktionstage für Bäche
  • Flurbereinigung nutzen mit Hilfe der Landespflege
  • Weidenbäume pflegen, Weidenflechten, Baumpflegekurse
  • Vogelhäuser, Insektenhotels bauen (Anleitungen verteilen), Ökokonto auffüllen
  • Vogelschutzhecken
  • Grünflächen aufwerten

 

  • Bäume zur allgemeinen Nutzung, gemeinsame Aktionen mit Kindern (Saft pressen), Kelterfest
  • Maßnahmen gegen Lichtverschmutzung
  • Dächer und Häuser begrünen
  • Storchenwiese
  • Streuobstwiesen
  • Schaugarten und Fachinfo / Vorträge (Leitfaden Artengerechte Vorgartengestaltung wird aktuell erarbeitet und steht bald zur Verfügung)
  • Webseite
  • Friedhofsflächen nutzen, Denkmalfläche nutzen
  • Alte Sorten
  • Kinderferienprogramm
  • Klimagerechte Anpflanzungen
  • Baumpatenschaften
  • Kräuterwanderweg
  • Aufklärung über Pestizide

 

Am Thementisch Erneuerbare Energien und Energieeffizienz wurden folgende Punkte diskutieren

  • Erdgas-Anschluss für die Gemeinde
  • Kleine Windräder für Aussiedlerhöfe
  • Nahwärmenetz für Schule und KIGA (Hackschnitzel, BHKW)
  • Photovoltaik auf öffentlichen Gebäuden (Westpfalzhalle, Bürgerhäuser)
  • Energieeinsparung (z.B. Zimmertemperatur senken, Wärmedämmung)

 

Im Anschluss an die Diskussion an den Thementischen wurden die Ergebnisse an jedem Tisch vorgestellt. Die Teilnehmer erhielten Klebepunkte, um die aus ihrer Sicht wichtigen Maßnahmen zu gewichten. Ziel der Gewichtung ist es, schnell realisierbare Maßnahmen, die den Bürgerinnen und Bürgern wichtig sind, in die Umsetzung zu bringen.

Auf den Fotos kann man erkennen, wo die Prioritäten gesetzt wurden. In den Arbeitsgruppen kann diskutiert werden, welche von diesen Maßnahmen einfach realisierbar sind und welche Maßnahmen einen längeren Zeitvorlauf für die Planung erfordern.

Bei der Prüfung auf Realisierung und Finanzierbarkeit sowie der konkreten Arbeit an der Umsetzung werden die interessierten Bürgerinnen und Bürger, die sich meist auch weiterhin in Arbeitsgruppen zu den verschiedenen Themen engagieren möchten, von der Energieagentur Rheinland-Pfalz unterstützt. Hierzu erfolgt über die Ortsgemeinde zeitnah eine Einladung zu Arbeitsgruppen-Treffen, um die priorisierten Maßnahmen weiter auszuarbeiten.