Konzeption in der Ortsentwicklung
– Heimkirchen –
Den Niederkircher Ortsteil Heimkirchen haben Studenten des Fachbereichs „Stadtumbau und Ortserneuerung“ an der TU Kaiserslautern ein Semester lang auf mögliche Entwicklungspotenziale untersucht. Am 5. Feb 2019 fand in der Kreisverwaltung unter den Augen von 20 Heimkirchner Bürger und weiteren Vertretern aus Politik und Forschung die Abschlussveranstaltung statt.
„Geprägt wird die Ortsmitte von Heimkirchen durch die Kirche, den Röhrbrunnen und das Dorfgemeinschaftshaus mit angrenzendem Spielplatz“, erklärte Jungplaner Benedikt Sauer in seiner Eröffnung zur Präsentation der Dorfentwicklung. Der Ort mit 330 Einwohnern sei ein „typisches Haufendorf im nördlichsten Teil des Landkreises“. Das Erscheinungsbild der Ortsmitte sei bereits durch kleinere Aktionen der Dorfgemeinschaft aufgewertet worden, so der Student im Fachbereich von TU-Professor Holger Schmidt. Ein Problem der Gemeinde sei der Leerstand und die damit zumeist einhergehende Verwahrlosung von Gebäuden, die den Erwerb dieser Anwesen durch potentielle Neubürger verhinderten, so Sauer. Bereits im Dezember 2018 sind in Zusammenarbeit mit einer begrenzten Anzahl von Bürgerinnen und Bürger von Heimkirchen zusammen mit den Master-Studentinnen Aleksandra Babina, Katharina Schneider, Carina Wagner und André Pöbel im Rahmen einer Bürgerwerkstatt Perspektiven für die Entwicklung der Ortsmitte und zur Bekämpfung des Leerstandes erarbeitet worden.
Heimkirchen hat durchaus Potenzial. Die ortstypischen Sandsteingebäude sind absolut erhaltenswert. Der Sanierungsschwerpunkt von Heimkirchen liegt allerdings ausgerechnet im Ortskern, eigentlich dem Aushängeschild jeder Gemeinde. Eine Umnutzung einzelner Gebäude z.B. für Gastronomie, Tourismus oder kulturelle Veranstaltungen könnten hier durchaus zu einer Bereicherung der Gesamtgemeinde führen.
Nach Auffassung der Arbeitsgruppe besteht eine der Ursachen der zahlreichen Gebäudeleerständen in den viel zu kleinen Grundstücken. Dadurch sind die Anwesen für mögliche Käufer eher unattraktiv. Die Zusammenlegung könnte hier eine Alternative sein. Durch einen neuen Zuschnitt der Grundstücke incl. eventuellem Abriss maroder Gebäudeteile könnten so neue Freiflächen geschaffen bzw. neu bebaut werden. Hier stehen auch die Gemeindevertreter in der Pflicht bauliche Missstände aufzuzeigen und unter Umständen auch gesetzlich deren Verbesserungen einzufordern. Die Sorglosigkeit und Gleichgültigkeit einzelner Hauseigentümer bei der Unterhaltung der Gebäude gehen zu Lasten der Allgemeinheit. Ein verfallenes Nachbargrundstück führt zwangsläufig zu einem erheblichen Wertverlust eigener Gebäude und Grundstücke.
„Es ist sehr hilfreich, dass die Verwaltung vor dem Auftrag kommerzieller Planungsbüros Ideen zum Nulltarif serviert bekommt. Die Hürden bei der Umsetzung müssen gemeistert und vor allem die Akteure vor Ort mitgenommen werden.“ so Landrat Ralf Leßmeister (CDU). Verbandsbürgermeister Harald Westrich (SPD) und Ortsvorsteher Wolfgang Pfleger (parteilos) bedankten sich zum Abschluss im Namen der Ortsgemeinde bei den Studenten für Ihr tolles Engagement mit einem kleinen Genussgutschein.
Im Anschluss diskutierten und bewerteten die zahlreichen Bürger von Heimkirchen mit den angehenden Stadtplanern bei einem Glas Wein noch eine geraume Zeit die Ideen und Vorschläge zur Dorfentwicklung anhand des erarbeiteten Kartenmaterials. Ein großes Lob und herzlichen Dank gilt allen Akteuren.
Konzept Innenentwicklung Heimkirchen
Abschlussbericht